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Der Bremer Landesverband stellt sich vor - Teil 4

Im Landesbüro arbeiten hauptamtlichen Mitarbeiter*innen des WEISSEN RINGS e.V. Sie koordinieren, vermitteln und sind erster Ansprechpartner für viele Opfer, als auch Ansprechpartner für die ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen. In diesem Beitrag möchten wir Ihnen einen Einblick geben in ihren spannenden Arbeitsalltag.

 

Ein Tag im Landesbüro

Deutschlandweit hat der WEISSE RING e.V. 18 Landesbüros, in denen hauptamtliche Mitarbeiter*innen tätig sind. Die hauptamtlichen Mitarbeiter*innen des WEISSEN RINGS sind eine wichtige Schnittstelle in der Kommunikation zwischen den Ehrenamtlichen untereinander und Menschen, die Opfer von Kriminalität geworden sind. Wir möchten einen Einblick in einen Arbeitstag von Nicole Wiedemann und Christian Sasse im Landesbüro Bremen geben. Nicole Wiedemann und Christian Sasse arbeiten hauptamtlich im Landesbüro Bremen. Ihre Arbeit ist vielseitig und herausfordernd.

Gleich morgens ruft eine Frau im Landesbüro an und bittet um Hilfe. Sie sei Opfer von häuslicher Gewalt und werde bedroht. Nicole Wiedemann hört der geschädigten Person aufmerksam zu, nimmt ihre Sorgen ernst und empfiehlt ihr die NoStalk-App des WEISSEN RINGS als eine erste Hilfemaßnahme. Sie nimmt die Daten der Person auf, die wie alle Daten streng vertraulich behandelt werden. Anschließend leitet sie die Anfrage an die zuständige Außenstelle weiter damit die Dame eine professionelle Beratung und auf Wunsch auch Begleitung durch eine*n geschulte*n Ansprechpartner*in des WEISSEN RINGS erhält.

Nicole Wiedemann überprüft nach dem Telefonat das Mailpostfach. Einige E-Mails sind eingetroffen. Die WEISSE RING Akademie gibt Informationen zu neuen Terminen des Seminars „Stalking“ weiter. Ein Angebot, um die Beraterinnen und Berater noch weiter zu diesem Thema zu schulen. Ihr Kollege Christian Sasse leitet diese E-Mails an alle ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen in Bremen und Bremerhaven weiter, die so die Möglichkeit erhalten, kostenfrei an diesem Seminar teilzunehmen.

Das Telefon klingelt erneut – dieses Mal ist es die Jugendbeauftragte Soraya, die mit dem Landesbüro die anstehende Preisverleihung des Filmwettbewerbs „Mut gegen Wut“ der Jungen Gruppe Bremen besprechen möchte. Solche Aktionen sind wichtig, um bei verschiedenen Zielgruppen für Opferbelange zu sensibilisieren, aufzuklären und das Wissen zu Hilfemöglichkeiten zu verbreiten.

An diesem Tag trifft auch eine Interviewanfrage von Studierenden der Polizei Bremen zum Thema „SÄM-Delikte“ (Straftaten zum Nachteil älterer Menschen) im Landesbüro ein. Auch eine große Zeitung ist an diesem Thema interessiert und bittet im Landesbüro um ein Interview. Beide Anfragen werden an die Landesvorsitzende Magaret Hoffmann zur weiteren Abstimmung weitergeleitet.

Es gehen weitere Anrufe von geschädigten Personen bezüglich einer gewünschten Beratung ein. Diese werden an die zuständigen Mitarbeiter*innen der Außenstelle weitergeleitet. Die Koordinierung dieser vielen unterschiedlichen Anfragen nimmt im Landesbüro viel Zeit in Anspruch.

Ein weiterer Anrufer bittet um Unterstützung bei der Wohnungssuche. Eigentlich kein Fall für den WEISSEN RING, da keine Straftat vorliegt, aber auch hier versuchen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu helfen und vermittelt der Person Telefonnummern anderer Beratungsstellen. Als Lotse vermittelt der WEISSE RING innerhalb seiner Netzwerkpartner und Kontakte vor Ort.

Die Landesvorsitzende Magaret Hoffmann meldet sich telefonisch im Landesbüro und gibt eine Rückmeldung bezüglich der Anfragen. Darüber hinaus werden die für das nächste Jahr anstehenden Jubiläen einiger Mitarbeiter*innen des Zeugenbetreuungszimmers in Bremerhaven besprochen. In den Zeugenbetreuungszimmern können sich (Opfer-)Zeugen durch ausgebildete Zeugenbetreuer*innen beraten und zu ihrer Gerichtsverhandlung begleiten lassen. Einer der Mitarbeiter*innen setzt sich bereits seit 15 Jahren ehrenamtlich für den WEISSEN RING ein und eine entsprechende Würdigung dieses Engagements liegt dem Verein am Herzen. Denn Ehrenamt braucht ein Danke. Neben den sozialen Aspekten des Vereins geht es jedoch auch um Bürokratie: Gemeinsam mit der Landesvorsitzenden Magaret Hoffmann wird noch das Protokoll der letzten Außenstellenleitersitzung besprochen, freigegeben und an die Teilnehmer verschickt. Auch das gehört zur professionellen Vereinsarbeit dazu.

Am Ende des Tages geht noch ein Anruf einer Interessentin ein. Sie möchte sich gerne Informationen bezüglich der ehrenamtlichen Mitarbeit beim WEISSEN RING einholen. Das Landesbüro erläutert ihr die vielfältigen Möglichkeiten und nimmt ihre Kontaktdaten auf. Per Post werden ihr alle wichtigen Unterlagen sowie Informationsmaterial zugesandt damit sie sich ein Bild von der herausfordernden Arbeit einer Opferhilfeorganisation machen kann.

Neben diesen E-Mails und Anrufen organisieren die Mitarbeiter*innen des Landesbüros das nächste Grundseminar für zukünftige Mitarbeiter*innen und beginnen mit den ersten Planungen für die anstehende Landestagung.

Bevor es in den Feierabend geht, werden auf der Website des WEISSEN RINGS Bremen sowie auf der Facebook-Seite noch Beiträge zum Thema „Fahrraddiebstahl“ veröffentlicht, um auch über die digitalen, sozialen Medien auf Themen aus der Kriminalitätsprävention und Opferhilfe hinzuweisen und aufzuklären..

 

 

Bild: Christian Sasse, WEISSER RING e.V.

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